Gesundheit gemeinsam schaffen

Der mündige Patient ist ein Wesen, das immer mal wieder durch die Gazetten und Willensbekundungen von Gesundheitseinrichtungen geistert. Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein nimmt es hingegen ernst und bezieht seine Patienten künftig aktiv in den Behandlungsprozess ein. Hierfür wurde ein gemeinsames Projekt aufgesetzt, um die Abläufe in mehreren Teilprojekten zu definieren. Unterstützt wird dieses Projekt durch die technische Lösung EngageSuite.

„Wir wollen Innovationsführer im deutschen Gesundheitswesen sein und glauben daran, dass die Digitalisierung ein wichtiges Hilfsmittel ist, um Prozesse effizienter zu machen und die Behandlung zu verbessern“, formuliert Rudolf Dück, Leiter der Stabsstelle Informationstechnologie, das Credo des UKSH. Da war es nur logisch, in innovative Technologien zu investieren und in die Neubauten der beiden Standorte zu implementieren. „So haben wir dort flächendeckend eine WLAN- sowie eine Bluetooth Beacon-Infrastruktur aufgebaut“, sagt Thomas Stabenow, Projektleiter im Bereich Klinische Verfahren der UKSH Gesellschaft für IT Services mbH. „Beides bildet die technische Grundlage für viele künftige Digitalisierungsschritte.“ Innovative Technologien müssen für das UKSH wertschöpfend sein, sprich die Patientenversorgung oder Prozesse verbessern und damit die eigenen Mitarbeiter entlasten. „Letzteres ist gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ein ganz wichtiges Argument“, so Dück. Ein Beispiel dafür ist das UKSH – übergreifende digitale Patientenportal „Mein UKSH“, welches alle relevanten Informationen zu den Behandlungen von Patienten an einem Ort zusammenführt. Ein anderes Beispiel ist das SelfCheckIn- und Aufrufsystem, mit dem die Patienten von dem Zeitpunkt der zentralen Patientenaufnahme bis zur Behandlung in die Ambulanzen und Funktionsbereiche gesteuert werden. „Beide Lösungen haben wir erfolgreich mit unserem Partner Agfa HealthCare an den Start gebracht. Vereinfacht wurde die Sache dadurch, dass wir aus strategischen Gründen nur auf dessen IT-Lösungen setzen. Ein homogenes Gesamtsystem gewährleistet, dass die Informationen nahtlos fließen und so stets zur richtigen Zeit am richtigen Ort abgerufen werden können“, begründet Dück die Entscheidung.

Digitalisierung fortschreiben

Effekte sieht Stabenow aber nicht nur für den Patienten, sondern auch für die Organisation im UKSH: „Wir verschlanken und harmonisieren auch intern die Prozesse und vermeiden Medienbrüche. Letzteres besonders beim Austausch digitaler Dokumente zum Behandlungsprozess. Und das hat auch einen Wert für die Medizin, weil es sich dabei um strukturierte Daten handelt, die direkt in die Dokumentation der Behandlung einfließen können.“ Seine Überzeugung ist aber auch, dass der Patient heute mehr denn je in den Behandlungsprozess einbezogen werden möchte. Dazu gehört zum Beispiel auch, selbst zu entscheiden, wann, wie und wo man sich administrativ aufnehmen lässt. Sei es wie bisher üblich direkt vor Ort im Krankenhaus, am PC zu Hause oder mit dem Smartphone. Am Ende der Behandlung darf der Patient dann konsequenterweise auch erwarten, dass die im Rahmen seiner Behandlung generierten Daten ihm für weitere, nachgelagerte Behandlungsprozesse digital zur Verfügung gestellt werden. Als nächstes Teilprojekt steht seit Mai die Online-Terminierung an. „Wir wollen das Thema OnlineTerminierung in Verbindung mit „Onboarding@home“ schnellstmöglich mit den Erfahrungen aus dem Pilotbetrieb auf die gesamte Organisation des UKSH übertragen“, lässt Thomas Stabenow keinen Zweifel an der Ernsthaftigkeit des Vorhabens. „Unser Ziel ist es, das noch in der ersten Jahreshälfte 2020 so weit in die Organisation gebracht zu haben, dass wir bereits den Mehrwert spüren“, so Rudolf Dück.

Please open in latest version of Chrome, Firefox, Safari browser for best experience or update your browser.

Update Browser