Patientenportal aus einem Guss
Ein Interview mit Dr. Frank Unglauben, Dedalus HealthCare, über die Patient XCare Suite.
Zur DMEA 2022 stellt Dedalus HealthCare sein Patientenportal für den Informationsaustausch zwischen Klinik, Patienten und Zuweisern vor. Die Patient XCare Suite ist tief integriert mit ORBIS und wird alle wichtigen Prozesse rund um Aufnahme und Behandlung unterstützen. Mit der Mehrheitsbeteiligung an der Care-Bridge GmbH wird zeitnah auch das Entlassmanagement komplett abgebildet. Frank Unglauben, Business Development Manager bei Dedalus, erklärt, was die Patient XCare Suite bietet.
Dr. Unglauben, mit der Patient XCare Suite stellt Dedalus ein Patientenportal vor, das Kliniken mit ihren Patienten und Zuweisern digital vernetzt. Warum ist das sinnvoll?
Dr. Frank Unglauben: Wir sehen einen starken Wunsch aus dem Markt, die Digitalisierung für spürbare Produktivitätsfortschritte zu nutzen. Das betrifft nicht nur die Kliniken, sondern auch die Patienten. Laut einer repräsentativen Studie haben mehr als die Hälfte aller Patienten bereits E-Health-Services genutzt; an erster Stelle steht die Online-Terminvereinbarung. Patienten und Ärzte schätzen die Zeitersparnis, den vereinfachten Informationsaustausch ohne Medienbrüche und den Effizienzgewinn durch die digitalen Services. Mit der Patient XCare Suite machen die Kliniken Patienten und Zuweisern ein attraktives Angebot und erfüllen nicht zuletzt die regulatorischen Anforderungen des Krankenhauszukunftsgesetzes.
Welche Funktionen bietet die Patient XCare Suite an?
Dr. F. Unglauben: Die Lösung wird alle wichtigen Prozesse rund um das Aufnahme- und Behandlungsmanagement abbilden, einschließlich des Entlassmanagements, das im zweiten Halbjahr hinzukommt. Das heißt konkret: Schon vor dem Tag der Aufnahme können die Patienten bzw. optional die Praxen alle notwendigen Formalitäten papierlos erledigen, zum Beispiel Termine vereinbaren, Aufklärungs- und Anamnesebögen sowie Vorbefunde hochladen oder Wahlleistungen buchen. Am Tag der Aufnahme liegen alle notwendigen Informationen für das Onboarding im KIS vor.
Und während beziehungsweise nach dem Krankenhausaufenthalt?
Dr. Frank Unglauben: In der Klinik stehen den Behandlern dank der tiefen Integration mit ORBIS und DeepUnity alle Patientendaten in ORBIS zur Verfügung, einschließlich aller Bilddaten aus dem PACS. Der Behandlungsverlauf ist jederzeit transparent, die Abstimmung zwischen Ärzten und Pflege einfach. Die Zuweiser wiederum erhalten über das Portal Einblick in die Behandlungsdaten ihrer Patienten und haben mit dem Tag der Entlassung alle Daten „auf dem Tisch“. Dieser digitale Prozess bringt für beide Seiten einen enormen Zeitgewinn.
Nach dem Klinikaufenthalt können Patienten und Zuweiser über die Patient XCare Suite die ambulante Therapie managen, etwa mit Behandlungsplänen, Terminvereinbarungen, neuen Aufklärungen und Befunden etc. Die im Portal vorhandenen Daten aus der Klinik werden auf Wunsch fortlaufend um die Daten aus der ambulanten Behandlung ergänzt und mit der Klinik geteilt. Eine eventuell erforderliche Wiederaufnahme gestaltet sich so besonders reibungslos.
Es gibt bereits eine Reihe von Portalen im Markt. Wie unterscheidet sich die Patient XCare Suite von ihnen?
Dr. Frank Unglauben: Das Besondere ist die Integration mit ORBIS und dem DeepUnity PACS: Alle Daten, die über das Portal eingehen, stehen direkt in diesen Systemen zur Verfügung. Das Personal der Klinik arbeitet mit den gewohnten Tools in ORBIS und muss sich nicht an eine neue Umgebung anpassen – eine überzeugende Lösung aus einem Guss statt vieler „Inseln“ in einer fragmentierten Systemlandschaft. Ein weiteres Plus ist die benutzerfreundliche Oberfläche unserer ORBIS U-Plattform mit intelligenten Arbeitshilfen und intuitiver Bedienung.
Aus welchen Systemkomponenten besteht die Patient XCare Suite?
Dr. Frank Unglauben: Die Patient XCare Suite ist eine webbasierte Anwendung, deren Core-Funktionen sich modular erweitern lassen. Die Suite ist in marktgängigen, modernen Browsern lauffähig und stellt damit keine bzw. sehr geringe Ansprüche an die Systemumgebung bei Patienten und Zuweisern. Zusätzlich bieten wir von Anfang an eine native App für Smartphones, die für den Patienten kostenlos ist. Die Modularität hat Vorteile für die Kliniken: Zum einen müssen sie keine Funktionen einkaufen, die vielleicht schon vorhanden sind. Zum anderen lässt sich im Rahmen des KHZG sehr differenziert aufschlüsseln, für welchen Förderbereich welches Budget aufgewandt wurde. Der Nachweis der sachgerechten Mittelverwendung lässt sich so besser führen. Es gibt also bei der Patient XCare Suite keine logische Minimalkonfiguration, sondern man stellt sich seine Idealkonfiguration zusammen.
Die Patient XCare Suite kann mit einem Check-in-Terminal erweitert werden. Wie integriert sich das in den Gesamtworkflow der Patientenaufnahme?
Dr. Frank Unglauben: Wir bieten schon eine ganze Weile eine praxis-erprobte Kiosklösung an, die den Patienten in Verbindung mit der Patient XCare Suite jetzt eine nahtlose Fortführung des zuhause begonnenen Onboardings ermöglicht: Beim Eintreffen in der Klinik kennt das System den Termin, eventuell noch offene Fragebögen liegen zur Beantwortung vor, Einwilligungserklärungen lassen sich digital unterschreiben etc. Wenn die gesetzlichen Voraussetzungen vorliegen, können Kliniken zukünftig Aufnahmen vollständig im Self-Service durchführen. Um diese Prozesse zu ermöglichen, ist das Kiosksystem ähnlich tief in ORBIS integriert wie die Patient XCare Suite.
Was wurde aus der Vorgängerin, der Engage Suite?
Dr. Frank Unglauben: Die Patient XCare Suite ist die Nachfolgerin und eine 100-prozentige Eigenentwicklung. Das bedeutet für die Kunden: optimale Integration mit ORBIS sowie schnelle Weiterentwicklung, Service und Support aus der Hand des Herstellers. Kunden, die die Engage Suite bereits im Einsatz haben, erhalten ein Update und werden auf die Patient XCare Suite migriert. Sie sind bereits informiert.
Ist die Patient XCare Suite nach KHZG förderfähig?
Dr. Frank Unglauben: Ja. Wir erstellen bereits Angebote und nennen die Preise für alle drei Teilbereiche des Fördertatbestandes. Auf dieser Grundlage haben viele Kliniken ihre Förderanträge gestellt. Mit dem in ORBIS integrierten Entlassportal Care-Bridge können wir den Fördertatbestand 2 komplett aus einer Hand und vollintegriert liefern.