Nach Ausschluss aus Charité-Ausschreibungsverfahren: Dedalus verzichtet auf einen rechtlichen Einspruch und zieht sich aus Verfahren zurück
Dedalus zieht sich nach sorgfältiger Abwägung aus dem Ausschreibungsverfahren für das neue KIS der Charité zurück und verzichtet auf ein Klageverfahren gegen den Ausschluss aus dem Vergabeverfahren

- Dedalus zieht sich nach sorgfältiger Abwägung aus dem Ausschreibungsverfahren für das neue KIS der Charité zurück und verzichtet auf ein Klageverfahren gegen den Ausschluss aus dem Vergabeverfahren.
- Aus Sicht des Unternehmens lässt die aktuelle Ausschreibung zentrale Anforderungen für einen stabilen, sicheren und durchgängigen Klinikbetrieb offen.
- Dedalus bleibt überzeugt, dass digitale Souveränität, Datenschutz und Interoperabilität die Grundlage einer zukunftsfähigen Gesundheitsversorgung bilden müssen.
Bonn / Berlin, 9. Oktober 2025. Dedalus zieht sich aus dem Ausschreibungsverfahren für die Beschaffung eines Krankenhaus-Informationssystems (KIS) der Charité zurück. Zuvor hatte Dedalus die Entscheidung der Charité, Dedalus wegen eines Formmangels vom weiteren Verfahren auszuschließen, vergaberechtlich gerügt. Gegen die nunmehr erfolgte formale Zurückweisung der Rüge durch die Charité wird Dedalus jedoch keine weiteren Rechtsmittel einlegen.
„Wir bedauern, dass wir nicht länger Teilnehmer am Vergabeverfahren der Charité sind. Nach sorgfältiger Abwägung haben wir uns jedoch entschieden, auf eine weitergehende juristische Auseinandersetzung über die Rechtmäßigkeit des Ausschlusses zu verzichten und unsere Teilnahme am Vergabeverfahren an dieser Stelle zu beenden“, sagt Winfried Post, General Manager und Vorsitzender der Geschäftsführung bei Dedalus HealthCare in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
„Unabhängig davon setzen wir weiterhin auf einen konstruktiven Umgang miteinander. Als in Deutschland führender Anbieter von Krankenhaus-Informationssystemen werden wir unsere vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit mit zahlreichen deutschen Krankenhäusern und Universitätskliniken weiter vertiefen und gemeinsam an der Weiterentwicklung moderner, interoperabler Systeme für die deutsche Krankenhausversorgung arbeiten.“
Ausschreibungsprozess ließ zentrale Kriterien unberücksichtigt
Aus Sicht von Dedalus haben zentrale Aspekte des Verfahrens die Grundlage für eine langfristig tragfähige Umsetzung erschwert. So hatte die Charité etwa das Abrechnungsmodul – unverzichtbar für einen unterbrechungsfreien Klinikbetrieb – aus der Leistungsbeschreibung genommen. Dadurch konnte etwa auch ein Anbieter aus den USA teilnehmen, der im deutschen Gesundheitsweisen keinerlei Erfahrung in diesem Kernbereich hat, und dessen Software nicht auf diese Anforderungen ausgerichtet ist.
Risiken für Versorgung stehen im Raum
Dadurch entstehen aus der Sicht von Dedalus erhebliche Risiken für Patientinnen und Patienten. In anderen europäischen Ländern hat sich gezeigt, wie schwer sich komplexe Software-Lösungen ohne ausreichende Anpassung an nationale Gegebenheiten im klinischen Alltag tun: verspätete Rollouts, aufwändige Nacharbeiten, Produktivitäts- und Effizienzverluste, Kommunikationsbrüche – alles mit möglicherweise direkten Folgen für die Versorgung der Patientinnen und Patienten.
Digitale Souveränität bleibt zentrales Ziel
Zugleich betont Dedalus die besondere Bedeutung von Datenschutz, Datensicherheit und digitaler Souveränität im Gesundheitswesen. Gesundheitsdaten zählen zu den sensibelsten Informationen überhaupt. Ihre sichere Speicherung, Verschlüsselung und der klar geregelte Zugriff innerhalb der europäischen Rechtsordnung sind aus Sicht von Dedalus zentrale Voraussetzungen für Vertrauen und Versorgungssicherheit. „Als europäischer Anbieter mit deutschen Wurzeln sehen wir es als unsere Aufgabe, genau diese Standards für den deutschen Krankenhaussektor zu gewährleisten und weiterzuentwickeln“, so Dr. Michael Dahlweid, Group Chief Product & AI Officer der Dedalus-Gruppe.
Dedalus bleibt engagierter Partner für Digitalisierung
Dedalus setzt auf faire Verfahren mit transparenten, überprüfbaren Kriterien. Und wird sich auch künftig insbesondere für Datenschutz, Interoperabilität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitssystem engagieren. „Unser Anspruch bleibt es, Krankenhäuser mit modernen, sicheren und interoperablen KIS-Lösungen zu unterstützen, die die Patientenversorgung langfristig stärken – ohne Kompromisse bei Souveränität, Sicherheit und Qualität“, so Dahlweid.
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