Cloud – aber wie?

Interview mit Boris Leitenberger und Christoph Streit, Dedalus HealthCare

Boris Leitenberger und Christoph Streit

 

Die Cloud bewegt das Gesundheitswesen. Migrieren oder nicht, lautet die Frage. Ein wenig Licht ins Dunkel bringen Boris Leitenberger, Serviceleiter IT & Managed Services DACH, und Christoph Streit, Manager Cloud Technologies, im Interview.

Welche Bedeutung hat die Cloud heute für deutsche Krankenhäuser?

Christoph Streit: Das ist durchaus gespalten. Ein Teil sieht darin die Zukunft und beschäftigt sich intensiv mit dem Thema, der andere Teil bleibt verhalten und steht der Sache eher skeptisch gegenüber.

Woher rührt diese Skepsis?

C. Streit: Das hat in der Regel einen Grund: den Datenschutz. Gerade im Klinikumfeld setzen die Anforderungen und Regulatorien zu Recht hohe Hürden. Die Einrichtungen schrecken davor zurück, ihre Daten amerikanischen Unternehmen anzuvertrauen. Die Public Cloud ist ein Thema, das oft noch kritisch betrachtet wird.

Wie sehen Sie die Themen Datenschutz und Datensicherheit bei der Nutzung von Public Cloud-Anbietern? 

Boris Leitenberger: Fakt ist: Bei allen großen Public Cloud-Anbietern handelt es sich um US-amerikanische Unternehmen, die den dortigen Gesetzen unterliegen. Allerdings erfüllen sowohl Amazon Web Services als auch Microsoft Azure alle Anforderung der DSGVO. Zudem kann bei der Einrichtung festgelegt werden, dass die Daten innerhalb der Europäischen Union oder direkt in Deutschland gehostet werden. Außerdem gibt es verschiedene Optionen der Verschlüsselung samt der Option, eigene Schlüssel einzubringen und diese in einem selbstverwalteten CloudHSM, vergleichbar mit einem Tresor, zu speichern. Damit kann ein Zugriff auf die Daten durch Dritte faktisch ausgeschlossen werden.

 

 

Wie sieht die Cloud-Strategie von Dedalus HealthCare aus?

B. Leitenberger: Auch wir sehen die Public Cloud als wichtige Lösung der Zukunft an – allerdings nur als weitere Art der Bereitstellung unserer Software. Wir wollen unsere Kunden bei der Transformation in Richtung Public Cloud unterstützen und dadurch, neben den bereits bekannten, eine weitere Hosting-Option in unser Portfolio aufnehmen.

Plant Dedalus auch eine eigene Cloud? 

C. Streit: Ja, auch das ist eine Option, die wir in Erwägung ziehen. Über unsere bestehenden Rechenzentren, die redundant aufgebaut sind, haben wir die Möglichkeit, innerhalb Europas eine eigene private Cloud anzubieten.

Gibt es bei Dedalus ein eigenes Cloud-Team? 

C. Streit: Cloud ist für uns ein übergreifendes Thema. Daher haben wir uns auch entschlossen, kein spezifisches „Cloud-Team“ aufzubauen, sondern die Experten aus den bestehenden Teams entsprechend auszubilden und zu zertifizieren. Dieses Jahr steht bei uns ganz im Zeichen der Cloud. Unser Ziel ist es, bis Ende des Jahres alle für die Cloud-Migration und den Betrieb von Cloud-Umgebungen erforderlichen Kompetenzen bereitstellen zu können.

 

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