Automatisch patientenverständlich

Software erläutert Krankenhausaufenthalt in verständlicher Sprache

Hypertonie, nosokomial, Urethra – was für Mediziner täglicher Gebrauch ist und sich in zahlreichen Arztbriefen wiederfindet, sorgt bei Patienten häufig für Fragezeichen in den Augen. Sie müssen dann erst einmal recherchieren, um zu erfahren, dass es sich dabei um Bluthochdruck, eine im Krankenhaus erworbene Erkrankung sowie die Harnröhre handelt. Diese Arbeit will Dedalus HealthCare ihnen künftig ersparen, zumindest denen, die in einer Einrichtung behandelt werden, die mit dem Krankenhaus-Informationssystem (KIS) ORBIS arbeitet. „Dort kann ein Softwaremodul der „Was hab‘ ich?““ gGmbH integriert werden, das aus den im KIS erfassten Codes für Diagnosen, Operationen und Prozeduren automatisch einen leicht verständlichen Patientenbrief generiert“, sagt Chris Brandes, Leiter Countryproductmanagement DACH in der Business Unit CIS4U. „Der Patientenbrief steigert nachweislich die Gesundheitskompetenz der Patienten. Gleichzeitig wird das Entlassmanagement der Kliniken weiter optimiert.“

In ORBIS integriert

Verlässt der Patient das Krankenhaus, erstellt der behandelnde Arzt in ORBIS den Entlassbrief. Der enthält im medizinischen Fachjargon formuliert alle Diagnosen, Interventionen und Behandlungsroutinen. Adressat dieses Briefes ist der Hausarzt, der den Patienten überwiesen hat, oder ein Facharzt, der ihn weiterbehandelt. 

„Der Patient ist in diesen Prozess kaum eingebunden, er versteht den Brief in der Regel nicht. Das wollen wir mit der neuen Lösung ändern und unseren Teil zur Patientenaufklärung beitragen. Wir übersetzen mit der Software aber nicht den Arztbrief – sondern nutzen unabhängig davon einfach die ohnehin im KIS vorhandenen Codes. Es geht darum, dem Patienten mit einfachen Worten genau zu erklären, was er hat und was genau während der Behandlung mit ihm geschehen ist. So informiert, sitzt er seinem Fach- oder Hausarzt – fast – auf Augenhöhe gegenüber und kann auch die folgende Versorgung besser nachvollziehen“, so Brandes.

Zur Erstellung der Patientenbriefe greift die Software selbstständig auf die in der Klinik vorhandenen Daten zu und verbindet sie mit leicht verständlichen Textbausteinen, die vom ärztlichen „Was hab‘ ich?“-Team erstellt und qualitätsgesichert wurden. „Grundsätzlich können dafür alle strukturiert vorliegenden Daten genutzt werden, die standardmäßig individuell für die Patienten pro Aufenthalt erfasst werden: zunächst ICD- und OPS-Codes, in einer späteren Ausbaustufe voraussichtlich auch Medikations- oder Labordaten. Die fertigen, individuellen Patientenbriefe können ausgedruckt und dem Patienten zugesandt oder später digital in einem Patientenportal zur Verfügung gestellt werden“, erläutert Brandes den Workflow in den Kliniken.

Der Patientenbrief wird automatisiert generiert, ohne dass jemand händisch eingreifen muss. Er wird als PDF in der Krankengeschichte in ORBIS abgelegt und im Dokumentenmanagementsystem archiviert. Diesen verständlichen Brief erhält der Patient nach Entlassung, sobald die Kodierung fertiggestellt ist, der reguläre Arztbrief wird weiterhin ausgegeben. Mit der ORBIS-Integration kann die Software so ohne weiteren Aufwand im Entlassmanagement eingesetzt werden.

 

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