Im Herzen digital

Herausforderungen meistern durch zielgerichtete, schrittweise Digitalisierung – so fährt die Klinik für Kardiologie, Elektrophysiologie und Rhythmologie des Krankenhauses Köln Porz am Rhein bereits seit 2016 sehr gut.

Die Kardiologie befindet sich im Wandel, der laut Prof. Dr. Marc Horlitz, Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Elektrophysiologie und Rhythmologie sowie stellvertretender Ärztlicher Direktor des Krankenhauses Köln Porz, durch drei große Entwicklungen getrieben wird: „Die erste und wichtigste ist die Digitalisierung. Wir werden in unserer Klinik in fünf Jahren kein Blatt Papier mehr haben. Die zweite ist die Ambulantisierung. In fünf Jahren werden wir sicher 70 Prozent der Eingriffe, die wir gegenwärtig stationär durchführen, ambulant machen. Und die dritte ist die Bildung von Abteilungen der Spitzenmedizin. In fünf Jahren wird es dann auch keine Krankenhäuser mehr geben, die ohne Zertifizierung abrechnen können.“

Gerade der zunehmenden Ambulantisierung und der Spitzenmedizin misst Prof. Horlitz einen überragenden Einfluss auf die Digitalisierung bei. „Ohne Digitalisierung könnten wir die Anforderungen der Zertifizierung, aber angesichts der stetig steigenden Patientenzahlen auch die der täglichen Arbeit gar nicht erfüllen. Von der Qualitätssicherung ganz zu schweigen.“ Um den heutigen Status zu erreichen, sind der Chefkardiologe und sein Team einen steinigen Weg gegangen. Als er 2006 aus einem bereits hoch digitalisierten Herzzentrum nach Köln kam, hatte er lediglich eine einzige Assistenzärztin an seiner Seite. „Allerdings konnte ich die Klinik nach meinen Vorstellungen entwickeln und mir ein tolles Team aufbauen. Mittlerweile arbeiten 14 Ober- und 40 Assistenzärzte mit mir zusammen, die ich alle eingestellt habe und die mit mir gewachsen sind“, so Prof. Horlitz.

Längst laufen im Krankenhaus Porz die nächsten Digitalisierungsprojekte. Erster Ansatzpunkt ist die Visite, aus der das Papier verbannt werden soll, ebenso aus den Ambulanzen. „Ich sehe in meinen Sprechstunden jeden Tag mindestens zehn Patienten. Da kann es eigentlich nicht sein, dass wir dort noch Akten führen. Auch das wollen wir in den nächsten Jahren abschaffen“, erklärt Prof. Dr. Marc Horlitz. Danach stehen papierfreie Stationen auf dem Plan. Denn der Chefkardiologe geht davon aus, dass Kliniken in absehbarer Zeit keine Leistungen mehr abrechnen können, die nicht digital dokumentiert und elektronisch übertragen werden können.

Um ORBIS Cardiology und damit die digitale Kommunikation in der Klinik abzurunden, fehlt noch der flächendeckende Einsatz des Moduls ORBIS EKG-Management. Die Einführung ist jedoch auf der Seite der EKG-Geräte mit nicht unerheblichen Kosten verbunden, da vorher DICOM-fähige EKG-Geräte angeschafft werden müssen

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