Die Lebensader der Labordiagnostik
Westpfalz-Klinikum digitalisiert Laborprozesse durchgehend mit OPUS::L und ix.serv

Einen nahtlosen Informationsfluss ohne Schnittstellen und über Einrichtungsgrenzen hinweg – das ist die Anforderung der Labordiagnostik im Westpfalz-Klinikum. Das und viel mehr haben die Verantwortlichen mit den Lösungen von Dedalus Labor realisiert.
„Unsere größte Herausforderung in der Labordiagnostik kann ich mit einem Wort zusammenfassen: Personal“, sagt Prof. Dr. Eray Yagmur, seit 1. September 2021 Chefarzt des Instituts für Laboratoriumsmedizin, Mikrobiologie und Transfusionsmedizin im Westpfalz-Klinikum. „Wir begegnen diesen Herausforderungen, indem wir die Prozesse bündeln, systematisieren und mit einer plattformbasierten Vorgehensweise abbilden.“ Heißt beispielsweise: einheitlicher Reagenzien-Einsatz an allen Laborstandorten, einheitliche Analysegeräte mit derselben Arbeitsanleitung und einheitliche Prozesse. „Wenn wir das geschickt organisieren, können wir sowohl die Ökonomie des Hauses als auch eine schnelle, qualitativ gleichbleibend hochwertige Diagnostik gewährleisten“, so Prof. Yagmur.
Die Basis für eine solche plattformbasierte Labordiagnostik und eine Orchestrierung der einzelnen Labore bilden die eingesetzten IT-Systeme. Hier vertraut das Westpfalz-Klinikum bereits seit 2006 auf Dedalus Labor, seinerzeit noch OSM, namentlich auf das Labor-Informationssystem (LIS) OPUS::L und das Order-Entry-System ix.serv. „Wir verfolgen bewusst den holistischen Systemansatz, weil er uns die Arbeit erleichtert und die Prozesse leben lässt. Die MT-L können alles in einem System erfassen und bearbeiten; ich habe einen kompletten Überblick über das gesamte Laborgeschehen – und wir können alle Laborergebnisse auch Labor-standortübergreifend unmittelbar kommunizieren“, hebt Prof. Yagmur die Vorteile des Gesamtsystems aus einer Hand hervor.
Prozess- und Strukturqualität steigern
In Deutschland beobachtet der Chefarzt eine unterschiedliche Prozess- und Strukturqualität in den einzelnen Laboren. Gegenwärtig gebe es jedoch erste Ansätze zu einer Art evidenzbasierter und computerassistierter Entscheidungsfindung sowie den Trend zu einer zunehmend vernetzten Laborautomation. „Den treiben vor allem ökonomische Zwänge der Kliniken. Allerdings können wir damit auch Personalressourcen bündeln sowie unsere Prozess- und Strukturqualität steigern, beispielsweise Laboranforderungen on demand möglichst tagesaktuell erfüllen“, so Prof. Yagmur. Nach der Umstellung der Laborautomation im Westpfalz-Klinikum werden alle Prozesse vom Probeneingang bis zur Befundrückübermittlung digital unterstützt.
Was heißt das in der Praxis? Die Stationen übermitteln per ix.serv den digitalen Laboranforderungsschein. Dabei hilft bereits das System. Die Anforderer können nach Schlagwörtern suchen oder direkt einzelne Parameter markieren, die dann mittels kleiner Legende erläutert werden. Dann erscheint ein Infofeld mit den erforderlichen Präanalytik-Maßnahmen, etwa dass die entnommene Blutprobe umgehend gekühlt oder die Laboruntersuchung bis 12:00 Uhr im Labor angemeldet werden muss. Von ix.serv wird dann ein Etikett generiert und vom Anforderer auf das Röhrchen geklebt. Danach kommt es zur Analyse ins Labor. Dort erfolgt die Laboreingangskontrolle, bei der die Probe per Scan des Etiketts über OPUS::L in den Prozess eingeschleust wird. Nach der Analyse werden die unauffälligen und pathologischen Ergebnisse teilautomatisch medizinisch-technisch und laborärztlich validiert und freigegeben. „Die Befunde schicken wir ebenfalls automatisiert über das Order-Entry-System zurück zum Anforderer, der sie dann im KIS aufrufen kann“, so Prof. Yagmur. „Wir möchten aus Ressourcengründen möglichst alle Prozesse digitalisieren, auch weil die Dokumente dann unverfälschbar und jederzeit zugänglich sind.“

Integrierte Temperaturüberwachung
Martin Wolf, stellvertretender leitender Medizinischer Technologe für Laboratoriumsanalytik (MT-L) und Qualitätsmanagement-Beauftragter des Westpfalz-Klinikums, kennt die Systeme von Dedalus Labor bereits seit Beginn seiner Tätigkeit im Juli 2014: „Ich war immer sehr zufrieden. Die einzelnen Komponenten greifen gut ineinander und ermöglichen mir und meinen Kollegen ein reibungsloses Arbeiten. Wenn es einmal Probleme gab, konnten wir den Support telefonisch oder per E-Mail erreichen und haben binnen kurzer Zeit eine Antwort bekommen. Das ist nicht selbstverständlich.“ Auch Prof. Yagmur hat die Laborsysteme lieben gelernt. „Erst wenn ich mich darauf einlasse und täglich damit arbeite, kann ich das System effektiv einsetzen und die Vorteile nutzen. Genau das leben wir hier tagtäglich“, so der Chefarzt.