Auf dem richtigen Weg
Interview mit Dirk Müller, Dedalus HealthCare

Der Markt für Krankenhaus-Informationssysteme (KIS) befindet sich in einer Phase tiefgreifender Transformation. In Deutschland, Österreich und der Schweiz nimmt Dedalus HealthCare eine führende Position ein, was sich zuletzt in den Großprojekten in Ober- und Niederösterreich manifestiert. Zu den aktuellen Trends und Herausforderungen der Branche sowie den Erwartungen der Kliniken haben wir mit Dirk Müller, Director Product Management CIS4U, gesprochen.
Herr Müller, wie unterscheiden sich die etablierten KIS-Anbieter hinsichtlich der Technologie?
Dirk Müller: Im DACH-Markt sind die meisten KIS-Anbieter schon seit langen Jahren etabliert. Viele dieser Systeme wurden vor 25 bis 30 Jahren entwickelt und sind über die Jahre gewachsen. Die Systeme haben dabei unterschiedliche Evolutionsstufen durchlaufen, um mit der technologischen Entwicklung Schritt zu halten. Es gibt Anbieter, die ihr KIS komplett neu entwickelt haben, während andere eine schrittweise Erneuerung vollzogen haben.
Wie sieht das bei ORBIS aus?
D. Müller: Mit ORBIS U sind wir auf einem klaren Erneuerungsweg und im Vergleich zu anderen Anbietern weit vorangeschritten. Unser Fokus liegt darauf, von der klassischen Client-Server-Technologie, der Wurzel aller KIS, in Richtung Web- und Cloud-Lösungen zu gehen. Auch unsere Kunden wünschen sich diese Evolution, da sie zunehmend flexiblere und skalierbare Lösungen suchen.
Erfüllt ORBIS U diese Anforderungen?
D. Müller: ORBIS U ist in dieser Hinsicht hervorragend aufgestellt. Obwohl wir noch nicht mit allem fertig sind, haben wir den richtigen Weg eingeschlagen. Technologisch sind wir bereit, Web-, Cloud- und mobile Lösungen zu unterstützen. Ein wichtiger Schritt war auch unsere Partnerschaft mit Amazon Web Services (AWS), um das Portfolio zu stärken und unseren Kunden zukunftssichere Lösungen anbieten zu können.
Was ist die Philosophie dahinter?
D. Müller: Bei ORBIS U stellen wir den Nutzer in den Mittelpunkt. Wir legen großen Wert auf eine exzellente UserExperience. Um diese zu gewährleisten, haben wir ein großes Team aufgebaut, das sich um die kontinuierliche Verbesserung der Nutzererfahrung kümmert. Besonders im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI), des Clinical-Decision-Supports (CDS) und der Sprachunterstützung sehe ich uns deutlich vor unseren Mitbewerbern.

Was erwarten die Kunden hauptsächlich von der Evolution eines KIS?
D. Müller: Zuerst einmal muss ein KIS effiziente Behandlungsprozesse ermöglichen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Betrieb von Systemen. Kunden wünschen sich webbasierte Lösungen, da sie leichter zu betreiben sind. Bei Cloud-Lösungen müssen sich die Kliniken perspektivisch kaum noch um den Betrieb kümmern, was nicht nur Lizenzkosten spart, sondern auch enorme Kosteneinsparungen in anderen Bereichen ermöglicht. Mobile Geräte, insbesondere Tablets und manchmal auch Smartphones, werden zunehmend gefordert.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Informationssicherheit. Bei der Neuentwicklung von Krankenhaus-Informationssystemen muss sie bereits im Designprozess berücksichtigt werden. Das ist eine Herausforderung, aber auch eine Chance, uns von anderen Anbietern abzuheben. Unsere bereits angesprochene Partnerschaft mit AWS ermöglicht es uns, die notwendigen Sicherheitsstandards zu integrieren und gleichzeitig Cloud-Services direkt anzupassen.
Warum ist die Zusammenarbeit mit AWS für Sie so wichtig?
D. Müller: Die Kooperation ist für uns ein essenzieller Schritt, um die Leistungsfähigkeit und Skalierbarkeit von ORBIS U zu verbessern. Wir können nun von den Cloud-Services profitieren, die AWS anbietet, und sie in unsere Lösungen integrieren. So können wir auch große Systeme extrem performant und skalierbar betreiben. Datenschutz und die Einhaltung der EU-Vorgaben sind dabei selbstverständlich eine Voraussetzung, aber mit unserem Partner sind wir für die Zukunft bestens aufgestellt.